Für den Begriff Leader finden sich ja nun auch andere Übersetzungen als "Führer". Dennoch, ich finde, der Mann hat es auf den Punkt gebracht. Letztlich bittet er doch nur darum, dass alle anderen Nationalitäten die Nationalität respektieren, in deren Land sie freiwillig leben.

Bestes Beispiel - ohne hier eine Diskussion anfachen zu wollen:

Ich war furchtbar aufgeregt, als der Bruder seine Schwester ermordete, weil sie ihm zu westlich in unserem eigenen Land lebte. Noch mehr, nein maßlos, regte mich allerdings auf, dass die Familie und die Freunde der Familie vor laufenden Kameras im Gericht uns Deutsche als Scheiß-Deutsche betiltelten, als Nazis und was weiß ich nicht noch alles. Und dann noch der Nachsatz kam, in ihrem eigenen Land wäre der Bruder längst frei.

Sind wir jetzt ausländerfeindlich, weil wir den Kerl zu lebenslänglich verurteilt haben? Ist Deutschland schlecht, weil es die Religion nicht akzeptiert und diesen Ehrenmord nicht als großartig sondern niedrigen Beweggrund bewertet?

Haben Menschen, die sich ein Leben in Deutschland ausgesucht haben, die hier vom Staat soziale Leistungen erhalten, die als Minusbetrag jeden Monat auf meinem eigenen Lohnzettel stehen, die alle Vorteile Deutschlands nutzen - sich aber dennoch nicht anpassen können und zum Dank dafür uns als Nazis und Scheiß-Deutsche bezeichnen, eine Berechtigung, in Deutschland zu leben und von unseren Sozialgeldern ein Leben finanziert zu bekommen? MUSS das ok für mich sein?

Kurz, es geht doch nur um den gegenseitigen Respekt. Ob nun Menschen anders leben als man selbst, ob nun Menschen dem Alkohol oder dem Kiffen frönen, ob es Sachsen, Engländer, Schweden oder Holländer oder sonst wer sind - gegenseitiger Respekt. Und um die Brücke zu schlagen: es geht genauso auch um den gegenseitigen Respekt im Dragracing. Ob ich nun Pro-Mod fahre oder Public-Race. Ob ich 8 sek fahre oder 13, ob ich schnell bin oder der EVO (ach Heiko, ich liebe Dich...)

Ich finde viel schlimmer, dass man sich als Landsmann jedes Wort überlegen muß und seine Meinung und Verärgerung nicht zu sagen wagt, weil man befürchten muß, als Nazi abgestempelt zu werden. Da machen es sich die anderen Nationalitäten oftmals sehr einfach. Solange alles sonnig ist, ist Deutschland toll - sowie was nicht nach Plan läuft, sind wir Nazis. Ich habs so langsam satt, mich dafür rechtfertigen zu müssen, ein Deutscher zu sein und immer beweisen zu sollen, dass wir keine Nazis sind, mich in eine Ära reindrücken zu lassen, in der noch nicht mal meine Eltern geboren waren. In eine Zeit, die ich selber nur vom Hören-Sagen kenne. Und dass einigen Menschen gegenüber, die es immer so auslegen werden, wie sie es gerade brauchen.

Damit mich hier keiner mißversteht: wir haben eine Menge ausländischer Freunde jeglicher Nationalität, die wir sehr achten und auch tief in unser Herz geschlossen haben. Mit denen wir unserer Leben, unsere Freude aber auch unser Leid teilen. Weil wir uns respektieren, weil uns der Mensch etwas wert ist. Zur Einschulung unserer Tochter war unser guter Freund Murat da. Wir haben gegrillt. Bekanntlicherweise essen die Türken kein Schwein und auch nichts von einem Grill, der damit schon mal in Berührung gekommen ist. Wir haben dann einen eigenen Grill für Murat hingestellt und alle Salate, die mit Fleisch oder Würstchen zu tun hatten, vor Zugabe dieser Dinge für ihn abgefüllt. Weil wir Murat respektieren. Da sind es eben diese Kleinigkeiten, die für einen selbstverständlich werden, ohne zu diskutieren, ohne blöde zu fragen, einfach, weil es zu diesem Menschen, der uns sehr viel bedeutet, dazugehört.

Und daran sieht man es mal wieder: alles, worum es geht, ist Respekt.